Deponiegasbehandlung auf der Deponie „Hintere Dollert“ modernisiert
Große Investition in den Klimaschutz
Verantwortlich für das entstehende Deponiegas sind die zwischen den Jahren 1979 bis 1998 insgesamt abgelagerten ca. 2,5 Millionen Kubikmeter Hausmüll, die auf einer Fläche von etwa 12,5 ha deponiert wurden.
Eine in 2020 bei der Eisenlohr Energie & Umwelttechnik GmbH (EEUT) beauftragte Potentialanalyse ergab, dass sich die Deponie „Hintere Dollert“ bereits in der sogenannten Schwachgasphase befindet. Aufgrund des Alters der Deponie geht die Deponiegasbildung beständig zurück. Dadurch verringern sich sowohl Gasqualität als auch die Gasmenge.
Es zeigte sich, dass die betriebene Verdichter- und Fackelanlage zwischenzeitig deutlich überdimensioniert waren, um das noch anfallende Deponiegas zu behandeln. Mit den Erkenntnissen der Studie wurden die notwendigen Maßnahmen zu einer angepassten und zeitgemäßen Gaserfassung und -behandlung ermittelt und mit dem Umbau begonnen.
So wurde das vorhandene Blockheizkraftwerk nun mit einem Schwachgasmischer ausgestattet. Dieser ermöglicht den Betrieb des Kraftwerkes auch bei geringer werdendem Methangehalt im Deponiegas. Auch die vorhandene Deponiegasverdichter- und Fackelanlage musste erneuert werden. Für diese Umbauarbeiten, die mit der besseren Erfassung des Deponiegases und der optimierten Verwertung auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten, konnte bei der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Förderung der Kosten mit 60 % erwirkt werden.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Das Blockheitzkraftwerk der Entsorgungsanlage „Hintere Dollert“ kann nun trotz weniger werdender Gasmenge voraussichtlich noch bis 2030 betrieben und zur Erzeugung von Strom genutzt werden. Mit der aktuellen Gasmenge werden so jährlich etwa 600.000 KWh Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die erzeugte Wärme des Blockheizkraftwerkes wird im Betriebsgebäude der Sickerwasseranlage und für den Betrieb der Sickerwasseranlage verwendet.