Das Deponiegas wird bereits seit dem Jahr 1984 aktiv erfasst. Mit dem Aufbau der Deponie wurden Rohrleitungen verlegt, über die das Gas aus dem Deponiekörper abgesaugt und einem Blockheizkraftwerk zugeführt wird. So wird damit Strom und Wärme erzeugt. Da mit dem Wegfall der Ablagerung von Hausmüll und Gewerbeabfällen seit dem Jahr 1999 allerdings kein organischer Abfall wie Küchenabfälle, Windeln oder Holz mehr abgelagert wurde und der Deponiekörper weitestgehend „eingepackt“ ist, nimmt die Gasmenge seit einigen Jahren ab und auch der Methananteil im Gas wird geringer.

Aus diesem Grund wurde die Entgasung grundlegend überplant und neu organisiert. Ziel der Maßnahme war die Gaserfassung aus der Deponie den heutigen und zukünftig zu erwartenden Rahmenbedingungen anzupassen und unter Berücksichtigung des Klimaschutzes zu optimieren. Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf ca. 430.000 Euro.

Zur Finanzierung der Maßnahme wurden Zuschüsse über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) beantragt und auch bewilligt. Die NKI fördert Projekte die zur Reduzierung von Treibhausemissionen führen. Aufgrund der Verringerungen der Methangasemissionen wurde eine Bezuschussung von über 60 % der Investitionskosten dem Landkreis bewilligt.

Mittlerweile ist der Umbau so gut wie abgeschlossen. Im Einzelnen waren dies folgende Maßnahmen:

• Umbau des Gasmotors des Blockheizkraftwerkes auf Schwachgasverarbeitung
• digitalisierte Steuerung des Gasmotors
• Erneuerung der Verdichterstation zum Absaugen des Gases
• Erneuerung der Gasfackel
• optimierte Dimensionierung der Gaserfassungsstrecken
• individuelle Absaug-Regelung der 60 Gasbrunnen

Durch die Optimierungen und den Umbau der Gaserfassung, so zeigen die Berechnungen, werden sich im Zeitraum bis 2042 Emissionsminderungen um 1.400.000 m³ beim Treibhaugas Methan ergeben. Die dadurch erfasste Mehrmenge an Methan steigert zudem die Stromerzeugung mit dem Gasmotor. Jährlich können mit der durch das Deponiegas erzeugten Strommenge ca. 200 Haushalte versorgt werden.