Verantwortungsvoller Umgang notwendig
Der richtige Entsorgungsweg für nicht mehr benötigte oder abgelaufene Altmedikamente ist die Hausmüllverbrennungsanlage. Da die Restabfälle bei uns diesen Weg gehen, können die alten Pillen, Salben oder Säfte über die Restabfallbehälter entsogt werden.Lediglich besondere Medikamente, die z.B. erbgutverändernde Substanzen beinhalten (vor allem Zytostatika), sind gesondert zu entsorgen. Diese Medikamente werden allerdings normalerweise nicht an Patienten zur häuslichen Behandlung verschrieben.
Ein mögliches Gefahrenpotential bei der Entsorgung von Altmedikamenten besteht in der Zeit zwischen dem Einwerfen in die Graue Tonne und der Entleerung der Behälter ins Müllfahrzeug. Es ist nicht auszuschließen, dass ein auf dem Gehweg bereit gestellter Behälter umfällt und Kinder die „schönen bunten Pillen" fälschlicherweise als „Bonbons" ansehen.
Um dieses Risiko zu minimieren, empfehlen wir für die Entsorgung von Altmedikamenten:
- Kleine Mengen alter Medikamente sollten in einem zugebundenen Müllbeutel mit dem Hausmüll vermischt in die Graue Tonne gegeben werden.
- Größere Mengen Altmedikamente, die bei Räumung oder Auflösung einer Hausapotheke anfallen, sind bei der Problemstoffsammlung sicherer aufgehoben. Die Altmedikamente werden von dort aus zur Hausmüllverbrennung gegeben. Ein unbefugter Zugriff durch Dritte ist bei der Wahl dieses Weges ausgeschlossen.
- Die Schachteln und Beipackzettel sind getrennt von den Altmedikamenten über die Wertstofftonne zu entsorgen. Pillen und Tabletten sollten nicht aus ihren direkten Verpackungen (Pillenträgerpapier, so genannte Blister) herausgedrückt werden, um einen unmittelbaren Kontakt mit den Medikamenten zu vermeiden.
Auch einige Apotheken nehmen alte und überlagerte Medikamente an. Allerdings ist dies eine Freiwilligkeitsleistung dieser Apotheken. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Rücknahme gibt es nicht.